Bessere Fotos machen im Familienurlaub
Dank Smartphone ist es heute einfacher als jemals zuvor, Urlaubserinnerungen mit nach Hause zu nehmen. Doch manchmal kommt es vor, dass die Bilder nicht den Erwartungen entsprechen. Zum Glück helfen einfache Tipps, aus den schönen Urlaubsmotiven noch bessere Fotos zu machen. Die langjährige vamos Fotografin Bethel Fath hat uns einige davon für den Familienurlaub verraten.
Sie arbeitet seit Jahrzehnten für namhafte Verlage und Agenturen. Auch für vamos ist sie immer wieder mit der Kamera unterwegs. Am liebsten fotografiert sie Geschichten, bei denen Menschen im Mittelpunkt stehen.
Für bleibende Erinnerungen aus dem Familienurlaub
VAMOS: Liebe Frau Fath, als Berufsfotografin arbeiten Sie mit professionellen Kameras. Brauchen auch Familien teures Equipment für schöne Erinnerungsfotos aus dem Urlaub?
BETHEL FATH: Glücklicherweise nein, eine gute Smartphone-Kamera reicht für die meisten Ansprüche aus. Klar, eine Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven bietet jede Menge Einstellungsmöglichkeiten. Dafür wiegt sie aber viel und das Einstellen kann zeitaufwendig sein. Handykameras dagegen sind nicht nur Leichtgewichte, sondern auch leichter zu bedienen und haben inzwischen eine tolle Qualität. Wichtiger als der Kameratyp sind im Urlaub schöne Motive zum richtigen Zeitpunkt.
VAMOS: Schöne Motive gibt es bestimmt viele, aber wann ist der richtige Zeitpunkt für bessere Urlaubsfotos?
BETHEL FATH: Wenn das Licht günstig ist. Fotografieren wird nicht umsonst auch Malen mit Licht genannt. Für Landschaftsfotografie beginnt meine Lieblingszeit ab etwa 15 Uhr. Dann wird das Licht weich und golden, weil die Sonne tiefer steht, und die Schatten modellieren alles schön. Wenn die Mittagssonne herunterbrennt, schlägt das die Farben tot und lässt Menschen unvorteilhaft aussehen. Die Augen wirken tief in den Höhlen liegend und vielleicht sieht man Details zu deutlich.
Mittagssonne meiden, weiches Licht ab dem Nachmittag lässt Fotos besser gelingen. Richtig eingesetzt, muss auch Gegenlicht nicht immer schlecht sein.
VAMOS: Angenommen, Motiv und Licht passen – was sollte ich als beim Fotografieren im Urlaub außerdem beachten?
BETHEL FATH: Zum Beispiel, wo ich stehe. Am besten testet man mehrere Standorte und deren Auswirkungen auf Lichteinfall und Motiv. Nach rechts und links gehen, vielleicht auch mal irgendwo draufsteigen oder in die Knie gehen. Nicht umsonst bewegen sich professionelle Fotografen viel. Ausprobieren ist die Devise! In Zeiten der Digitalfotografie kann man erstmal beherzt den Auslöser betätigen und hinterher viel wieder löschen.
Bewegt euch! Etwas mehr von rechts oder links, oben oder unten fotografiert, wirkt manches Motiv erstaunlich anders. Aber Achtung bei Porträts: besser nicht von unten in die Nasenlöcher fotografieren!
VAMOS: Wenn ich meine Bilder weiter bearbeiten möchte, haben Sie Tipps für die digitale Bildbearbeitung nach dem Familienurlaub?
BETHEL FATH: Für Mobiltelefone gibt es heute tolle Apps für wenige Euros, die Fotos mit einem Klick automatisch bearbeiten. Bereits in der Voransicht kann man wählen, z.B. zwischen warmtonig oder schwarzweiß. Was teure Kameras können, kitzelt erst die Nachbearbeitung von Fotos am Computer heraus. Dafür gibt es verschiedene Programme, die unterschiedlich komplex sind.
VAMOS: Haben Sie noch einen weiteren Tipp für bessere Fotos im Familienurlaub?
BETHEL FATH: Bitte im Urlaub keinen Foto-Tunnelblick entwickeln! Dann erleben Sie vielleicht nicht mehr, was die Ferienumgebung für die anderen Sinne bietet.
So gelingt das perfekte Urlaubsfoto
Wir haben für Euch unsere Top 5 Tipps zusammengestellt, damit Eure Urlaubsfotos in Zukunft super gelingen und im Nachhinein noch viel Freude bereiten. Diese Übersicht könnt ihr hier downloaden! Auf die Plätze, fertig und knipsen, was das Zeug hält.
Und was passiert mit den schönen Erinnerungsfotos nach dem Familienurlaub? Ein Fotoabend macht Freude, sollte aber kurzweilig statt langatmig sein. Das bedeutet: Nicht zu viele Bilder auswählen! Außerdem ist ein Urlaubstagebuch mit Fotos ein schönes Präsent für Reisepartner*innen und Daheimgebliebene – zum Immer-wieder-drin-Stöbern und Erinnern.